Veränderungen

Nicht immer ist „mehr“ auch gut. Das musste ich in den letzten Jahren meiner Arbeit als Fotograf lernen und mich irgendwann selbst „disziplinieren“. Waren es damals noch Aufträge in allen Genres der Fotografie von Hochzeiten über Familienfotos, Konzertfotos, Firmenaufnahmen, Reportagen für die Zeitung  – die Liste könnte so weiter gehen- , ist es heute die Spezialisierung auf vier fotografische Hauptangebote, die mein Portfolio bestimmen.

Seit vier Jahren arbeite ich nun hauptsächlich in den Bereichen Corporate, Business Portrait, Reportage & Event und Aerial Photography

Warum diese Veränderung? Das möchte ich hier kurz erklären.

Die ersten Jahre meiner hauptberuflichen Arbeit als Fotograf war ich fast täglich -auch an Wochenenden- für Aufträge unterwegs. Am späten Nachmittag oder Abend, aber auf jeden Fall direkt nach dem Termin, wurden dann die Fotos gesichert, selektiert und mitunter schon bearbeitet, um dem Kunden schnell das Ergebnis liefern zu können. Teilweise waren in der Woche 70 Stunden keine Seltenheit und an Privatleben war oft nicht zu denken oder eben nur sehr wenig davon.

Nutzungsrechte – ein gern vergessener Faktor

Eine Struktur, bei der ich effizient und effektiv war, hatte diese Arbeitsweise nicht und ich musste etwas ändern. Dazu kam, dass ich auch meine Honorare und deren Gestaltung neu überdenken musste, da eine Bezahlung der Arbeitszeit, wie auch in anderen Gewerken nicht das Material -in meinem Fall die erstellten Fotos-, abdecken konnte. In der Fotografie spricht man hier von Nutzungsrechten, die je nach Verwendung der erstellten Aufnahmen, dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Leider ist das aber eine noch immer unterschätzte und oft nicht berechnete Größe in der Honorargestaltung vieler Fotografen.

Es galt für mich, eine Neustrukturierung meiner Arbeit mit allen zu berechnenden Faktoren anzugehen. Neben einer neuen Homepage mit der klaren Aussage meiner fotografischen Spezialisierung, feilte ich an meinem Workflow, der Angebotsgestaltung, meinen Honoraren und auch an meiner Arbeitsaufteilung. Nach ungefähr einem Jahr merkte ich, dass die Abende frei sind, die Wochenenden (die meisten) für private Erlebnisse genutzt werden konnten und auch neue Kundenanfragen größerer Unternehmen mit darauffolgenden Aufträgen ins Haus flatterten.

Heute läuft meine Woche im Rhythmus 3 – 2- 2 ab. Drei Tage der Woche (Ausnahmen gibt es natürlich) nehme ich Aufträge von Kunden an. Meinem Auftraggeber liefere ich eine Vorauswahl der erstellten Aufnahmen oft noch am Tag des Termins und spätestens zwei Tage nach der Auswahl dann die fertig editierten Fotos.

Weitere zwei Tage nutze ich für Büroarbeit (Mails beantworten, Angebote, Rechnungen, Steuer, Pflege meiner Homepage usw.), Fotobearbeitung und die Pflege meiner Ausrüstung – ein nicht zu unterschätzender Teil meiner Arbeit.

Zwei Tage in der Woche mache ich definitiv frei. Dabei kann auch ein Wochentag für private Vorhaben genutzt werden, sollte ich einen Termin am Wochenende haben.

Durch die oben genannten Veränderungen konnte ich die Qualität und Quantität meiner Arbeit durchaus optimieren. Die Kundenmeinungen sind dabei für mich sehr gern gesehene Rückmeldungen.

Diesen Blogeintrag beende ich mit einem passenden Sprichwort des Dalai Lama:

„Veränderung wird nur hervorgerufen durch aktives Handeln.“